Sabaté i Mur Vinaters

Die Anfänge.......1997 wurde aus dem grossen Traum Wirklichkeit. Jordi Sabaté Roig – ein 22 jähriger Angestellter einer barceloner Weinhandlung – pflanzte seine ersten Reben. Dass die Weine seiner Heimat zur selben Zeit am Markt zunehmend gefragt waren, half ihm bei seinen Überlegungen Winzer zu werden. Es war das verwahrloste Grundstück "La Solana de Cal Pere Joan", auf dem er seinen Traum verwirklichte. Dieses war seit langem in Familienbesitz und lag an einer südöstlichen Hanglage auf 400 M.ü.M. Vier Hektaren Land lagen vor ihm und warteten darauf, neu bepflanzt zu werden. Nach monatelangem Abwägen, Rechnen und Gesprächen mit Freunden und Familie, gewannen die Neugier und Freude über die Angst und Vorbehalte Überhand. Also organisierte er zwei Maschinen und fing an, die alten und teilweise zerfallenen Terrassen wieder herzustellen. Das Terrain wurde in mühsamster Kleinarbeit aufwändig und hauptsächlich durch Handarbeit hergerichtet. Nach gut drei Monaten war der Boden bereit, um mit Garnacha und einigen Stöcken Cabernet Sauvignon bepflanzt zu werden. Die ersten Jahre waren hart, sehr hart. Seine fehlenden Erfahrungen im Weinbau, die Stelle in Barcelona, welche er noch nicht aufzugeben wagte, sowie das tägliche Pendeln zwischen Barcelona und Torroja del Priorat brauchten viel Energie und Durchhaltewille. Mehr als einmal hinterfragte Jordi seine Entscheidung. Wenn er dann aber die Resultate seiner Arbeit genoss und sah wie die Stöcke gediehen und langsam aber doch stetig grösser wurden, dann wusste er, dass er richtig entschieden hatte.

Der Umbau.......Im 2003 – inzwischen studierter Önologe – und nach zwei Ernten war es Zeit, einen Schritt weiter zu gehen. Zusammen mit seiner Frau, Anabel Alquezar Gutierrez, nahm er den Bau der eigenen Kellerei in Angriff. Entstehen sollte er im ehemaligen Ziegenstall seines Elternhauses in Torroja del Priorat. Dazu hat ihn sein guter Freund Pablo Mur motiviert. Dieser leitete ihn in der Folge auch an und unterstützte ihn mit allem Möglichen und Unmöglichen. Nach vier Monaten harter Arbeit war der Umbau des Ziegenstalles vollendet. Alsdann wurden die Barriques aus Frankreich, Ungarn, Tschechien und den USA geliefert und die Stahltanks in Betrieb genommen. 150 m2 Traum gingen in Erfüllung. Nun konnte er endlich seine Trauben in seinem eigenen Keller nach seinen Vorstellungen vinifizieren und ausbauen. Ein Jahr später konnte Jordi eine kleine Parzelle seines Freundes Albert Peri pachten: 1,5 Hektaren mit über 80-jährigen Cariñena-Stöcken in der Nähe von Escaladei.

Die Vision. .... Von Beginn an verfolgte Jordi die Vision Weine zu kreieren, die ihm selber einerseits mundeten, andererseits aber im Einklang mit der Natur entstanden. Das Credo der nachhaltigen und ökologischen Bewirtschaftung des Rebberges war und ist ihm ausserordentlich wichtig. Er arbeitet 100% biologisch und mit dem Mondkalender unter dem Arm. So setzt er absolut keine Chemie im Berg und Keller ein (ja, auch er benützt kleinste Mengen Schwefel), vergärt nur mit natürlichen Hefen und pumpt den Most mit Hilfe der Schwerkraft um. Ein biodynamischer Betrieb also, der auch unter diesem Label verkaufen könnte, wenn er denn das Geld für die Zertifizierung aufwerfen würde. Er möchte einen Wein präsentieren, der das Fleckchen Erde, das Priorat genannt wird, auf eine ehrliche und ursprüngliche Art repräsentiert.

Bei der Betrachtung seiner Weine kommen ihm hunderte von Geschichten, Freuden, Enttäuschungen, Feste, Besäufnisse mit der Familie und Freunden, welche ihn immer unterstützt haben, in den Sinn. Und von all diesen Erinnerungen füllt er ein bisschen in jede Flasche… Jede Flasche hat dadurch ihre persönliche Geschichte, welche sie Ihnen beim geniessen offenbart. Und in jeder Flasche steckt auch ein bisschen von Jordis und Anabels Herzblut mit drin.